Was hilft bei Muskelkrämpfen?


Dehnen, Senf oder Banane
Was hilft bei Muskelkrämpfen?
mauritius images/Zbynek Pospisil/Alamy/Alamy Stock Photos

Muskelkrämpfe beim Sport sind häufig. Ebenso zahlreich sind die Tipps, wie man die Krämpfe los wird. Die einen schwören auf Banane, die anderen auf Magnesium. Doch was hilft wirklich?

Erregung und Hemmung aus der Balance

Früher glaubte man, die Ursache von Muskelkrämpfen läge im Verlust von Wasser durch starkes Schwitzen. Doch diese Theorie ist überholt, wie der Sportmediziner Christian Sturm von der Medizinischen Hochschule Hannover betont. Heute gehen Forscher*innen davon aus, dass viele Faktoren zusammenspielen. Einer davon ist ein Ungleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Reizen an der Kontaktstelle zwischen Nerv und Muskel.

Risikofaktoren dafür gibt es viele. Sie reichen von Schlafmangel über Medikamenteneinnahme bis zu übermäßigem Training. Weiter können Stress, Schmerzen, Flüssigkeitsmangel oder Umweltfaktoren wie Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit dazu beitragen. Unabhängig davon, woher die Krämpfe kommen: Die Sportler*innen möchten vor allem, dass sie wieder verschwinden. Letztendlich muss jeder individuell herausfinden, welche Maßnahme hilft.

Gurkensaft und Dehnen

Die effektivste Behandlung von Muskelkrämpfen ist das Dehnen. Damit kann das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Signalen wiederhergestellt werden. Sturm erklärt es plakativ: Dehnt man den Muskel, denkt dieser: Oh Gott, gleich reißt was, da lass ich lieber los. Neben dem Dehnen können auch Kryotherapie, Massage oder elektrische Stimulation helfen.

Tipps aus der Hausapotheke hat Sturm ebenfalls: Gurkensaft und Senf lindern akut die Krämpfe, indem sie sie spezielle Kanäle in den Zellwänden beeinflussen. Die häufig gepriesenen Bananen sind dagegen nicht krampflösend. Auch vom oft empfohlenen Tonic Water rät der Experte ab. Durch dessen Chiningehalt kann der Trunk sogar schädlich sein, es drohen Herzklopfen, Rhythmusstörungen, Kopfschmerzen und Tinnitus.

Wirkung von Magnesium fraglich

Manche Sportler*innen wollen ihre Krämpfe stoppen, indem sie sehr große Mengen hypotoner Flüssigkeiten zu sich nehmen, also zum Beispiel klares Wasser. Das kann durch die Elektrolytverschiebung in Blut und Zwischenzellgewebe zu lebensbedrohlichen Notfällen führen, warnt der Sportmediziner. Getränke sollten besser Kohlenhydrate (Zucker) und Salz enthalten. Das ist seiner Meinung auch wirksamer als Magnesium, auf das viele krampfgeplagte Sportler*innen schwören – obwohl dessen Nutzen fraglich ist.

Quelle: SpringerMedizin

Apothekenverbund


Schölerberg-Apotheke
Iburger Str. 87
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/50 51 90

Markt-Apotheke Nahne
Iburger Str. 229
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/6 00 27 00

News

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im Dezember

So findet man zu gutem Schlaf

So findet man zu gutem Schlaf

Wenn die Nacht zur Qual wird

Schlafprobleme – wer kennt das nicht? Kommen sie nur sporadisch vor, kann man das ganz gut verkrafte ... Zum Ratgeber

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Töpfer-Apotheke
Inhaber Dr. Julius R. Herting
Telefon 0541-94 43 90
Fax 0541-94 43 919
E-Mail info@toepfer-apotheke.de