Pflanzliches gegen Rheuma?


Nutzen nicht belegt
Eine Frau gießt einen Tee mit Rosmarin-Zweigen auf. Die Heilpflanze soll gegen Rheuma helfen.
mauritius images / Westend61 / Caterina Trimarchi

Die Natur hält viele Wirkstoffe bereit, die sich therapeutisch einsetzen lassen. Auch bei Rheuma gibt es zahlreiche pflanzliche Präparate, von denen sich Betroffene eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten versprechen. Doch helfen sie tatsächlich?

Kaum Daten von Studien an Menschen

Heckenrose, Rosmarin, Safran oder Weidenrinde – das sind nur einige Pflanzen, von denen man sich entzündungshemmende oder schmerzstillende Effekte bei Rheuma erhofft. Dann wären die pflanzlichen Wirkstoffe eine willkommene Alternative oder Begleittherapie zu den herkömmlichen, teils sehr starken Medikamenten, die Rheuma-Patient*innen regelmäßig schlucken müssen. Auf den ersten Blick scheint eine gute Wirkung auch gar nicht so abwegig, weil sie in Studien belegt ist. Der Haken an der Sache: Daten liegen vor allem aus dem Labor vor und sind nicht an echten Patient*innen erprobt. Viele im Labor zunächst vielversprechende Präparate enttäuschen später, weil sie am Menschen dennoch nicht wirken wie gehofft.

Keine Empfehlung von der Kommission

Die Kommission für Komplementäre Heilverfahren und Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) hat sich die pflanzlichen Präparate nochmal genauer angeschaut. Dabei ist sie zu einer kritischen Einschätzung gekommen. Sie empfiehlt die Wirkstoffe nicht, weil ein Nutzen nach Auswertung der Daten nicht zu belegen sei. Keine abschließende Bewertung gibt es für den Einsatz von medizinischem Cannabis. Dieses könne möglicherweise in Einzelfällen helfen, es ist aber noch nicht hinreichend untersucht worden.

Weniger Auflagen nach 30 Jahren

Die Kommission gibt auch zu bedenken, dass der Einsatz von pflanzlichen Mitteln nicht immer ohne Risiko ist. Nur neuere pflanzliche Präparate müssen genauso aufwändig auf ihre Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft werden wie „normale“ Medikamente. Sind pflanzliche Präparate aber schon seit mehr als 30 Jahren im Einsatz, gelten sie als „traditionell“ und diese Auflagen entfallen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

Apothekenverbund


Schölerberg-Apotheke
Iburger Str. 87
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/50 51 90

Markt-Apotheke Nahne
Iburger Str. 229
49082 Osnabrück
Telefon: 0541/6 00 27 00

News

Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?
Was nutzt die Gürtelrose-Impfung?

Guter Schutz bestätigt

Wer als Kind Windpocken hatte, der erkrankt später möglicherweise ein zweites Mal – dann an einer oft sehr schmerzhaften Gürtelrose. Eine Impfung soll zumindest ältere Menschen davor schützen. Doch wirkt die Impfung auch?   mehr

Antibiotika korrekt einnehmen
Antibiotika korrekt einnehmen

7 Tipps für den richtigen Umgang

Multiresistente Keime sind derzeit in aller Munde. Bei diesen Erregern wirken die meisten Antibiotika nicht mehr. Expert*innen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) geben Patienten wichtige Tipps zu Einnahme und Dosierung von Antibiotika.   mehr

Ketamin als Stimmungsaufheller?
Ketamin als Stimmungsaufheller?

Kein Langzeiteffekt

Depressionen sind manchmal schwer zu behandeln. Große Hoffnungen wurden auf die Infusion von Ketamin gesetzt. Nun zeigt sich aber, dass diese Behandlung wahrscheinlich keinen Langzeiteffekt hat.   mehr

Antidiabetika schützen das Herz
Antidiabetika schützen das Herz

Verringertes Infarktrisiko

Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu versterben – auch bei guter Stoffwechselkontrolle. Einige Antidiabetika scheinen die Gefahr dafür jedoch zu verringern.   mehr

Teenager gegen Meningokokken impfen
Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im Dezember

So findet man zu gutem Schlaf

So findet man zu gutem Schlaf

Wenn die Nacht zur Qual wird

Schlafprobleme – wer kennt das nicht? Kommen sie nur sporadisch vor, kann man das ganz gut verkrafte ... Zum Ratgeber

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Töpfer-Apotheke
Inhaber Dr. Julius R. Herting
Telefon 0541-94 43 90
Fax 0541-94 43 919
E-Mail info@toepfer-apotheke.de